2011

Für Susanne Walter sind ein Abbild, eine Figur, ein Körper (zusammen: das Ansichtsschöne), lediglich ein Bestandteil von Kunst. Ihr sichtbarster Ausdruck. Doch die in Bielefeld lebende Künstlerin stellt auch die Frage, wie viel die Alltäglichkeit, das Weltverständnis, wie viel ein eigenes Leben zu leben zur Kunst beitragen kann. Denn das Kunstwerk steht nicht am Ende einer Idee. Sondern die Kunst steckt mitten drin im Leben.

Ihre so genannten "woodcuts", von Hand gefertigt Oberflächendrucke von Baumstümpfen, entstehen vor Ort im Wald, auf dem Motiv. Seit 2009 verbindet sie auf diese Weise ein klassisches Druckverfahren mit der Tradition des Pleinairs und ihrem persönlichen Landschafts- oder Naturerleben. Diese "woodcuts" sind authentische Charakterstudien. Sie bilden, über winklige hölzerne Podeste gespannt, einen Kanon aus Portraits, in denen der Unbill der Natur, die Macht der Elemente und manch zarter Zufall Spuren hinterlassen haben.  

Stefan Skowron, Kunsthistoriker